Peter Fischer

Die herkömmliche Elektrotechnik setzt auf eine charakteristische Eigenschaft von Elektronen, um Informationen zu speichern, zu manipulieren und zu übertragen, nämlich ihre Ladung. Das Forschungsgebiet der Spintronik hingegen basiert auf der Idee, eine weitere grundlegende Eigenschaft von Elektronen für diese Zwecke zu nutzen: ihren Spin. Die Herausforderung besteht in zweierlei Hinsicht: i)  darin, die magnetische Anregung zu induzieren und zu kontrollieren (Speicherung und Manipulation von Information); ii) darin, die magnetische Störung in ein elektrisch detektierbares Signal umzuwandeln. Letzteres ist notwendig, um ein mögliches spintronisches Bauelement in die heute verfügbare CMOS-Technologie zu integrieren. Diese beiden anspruchsvollen Aufgaben müssen auf dem schnellstmöglichen Weg (hohe Betriebsfrequenz der Bauelemente) und mit einem Minimum an Energieverlusten durchgeführt werden. Eine Klasse von vielversprechenden Materialien in diesem Zusammenhang sind Systeme, in denen der sogenannte Rashba-Effekt beobachtet wird: Dieser Effekt führt zu einer spinabhängigen Aufspaltung des Leitungsbandes aufgrund von Spin-Orbit-Kopplung. In meiner Forschung beschäftige ich mich mit der Frage, wie diese Kopplung auf einer ultraschnellen Zeitskala kontrolliert werden kann.